Seit mehreren Jahren beschäftigt sich der Tübinger Gemeinderat mit dem Thema, in welcher Reihenfolge die Sanierung der vorhandenen Kunstrasenplätzen in der Stadt erfolgen soll. Eine Abfolge von Veranstaltungen,  Gesprächen mit den Vereinen, Workshops etc. hat bisher zu keinem Ergebnis geführt. Für die Tübinger Liste waren zwei Punkte wesentlich, die bei anderen Fraktionen keine Überlegungen ausgelöst hatten: a) Wir machten uns Gedanken, über die Umweltverträglichkeit der Kunstrasenplätze. Die EU Kommission hatte das Auffüllen von Granulat mit Kunststoff verboten und andere Materialien empfohlen. b) wir wollen eine Gleichbehandlung aller Vereine erreichen.

Der Betrieb auf den Plätzen erschien 2019 in Gefahr. Die Sanierung erschien uns in diesem Zeitraum viel zu riskant, Abwarten war das richtige Motto.  Bei den vielen Veranstaltungen konnten wir uns den Gegensatz zwischen Verwaltungsaussage und den Stellungnahmen dreier Vereine, die eine Sanierung auf Kosten der Stadt zu Lasten des Haushalts erreichen wollten, nicht erklären.

Eine Vorlage aus dem Jahre 2008 schafft hier Klarheit: bis 2008 waren die Plätze städtisches Eigentum und wurden von der Stadt in die Herstellung finanziert. Die Zunahme der Kunstrasenplätze bei anderen Vereinen führte dazu, dass auch von diesen Vereinen eine Eigenbeteiligung und die Antragstellung für einen Zuschuss des WSB beantragt werden musste. Vereine, die damals die Finanzierung über die Stadt bekommen haben, möchten das so fortgesetzt sehen und die Sanierung über den Haushalt bezahlt bekommen. Die anderen Vereine sind seit 2006 bereits alle zum Eigenanteil und zur Beantragung des Zuschusses vom WSB veranlasst worden.

Um eine Gleichbehandlung aller Sportvereine mit Kunstrasenplätzen zu erreichen, setzten wir uns immer dafür ein, einen WL SB Zuschuss zu verbuchen. Gleichzeitig verlangten wir eine Gegenfinanzierung, um die Vereine nicht zu überlasten. Ein neues Modell zur Kostenentlastung hat die Verwaltung nun mit dem heutigen an Antrag vorgelegt. Eine Erhöhung des Kinder- und Jugendzuschusses und der Verzicht auf Nutzungsgebühren bei den Vereinen sollfinanzielle Risiko ausgleichen. Der Stadtverband für Sport hat sich für die Vorlage ausgesprochen.

Die Unklarheiten über das Abstimmungsverhalten der großen Fraktionen – wo doch einige Widersprüche zwischen den Fraktionsmitgliedern zu Tage getreten sind – haben uns im Kubiss am 02.12. dazu veranlasst, für eine Vertagung zu stimmen. Die Unsicherheiten sind plötzlich zu groß geworden. Auch der Finanzbürgermeister musste in die Sitzung eingreifen und klarstellen, dass diese Entscheidung erst nach Veröffentlichung des Haushalts getroffen werden kann. Das lässt schon die Sorge aufkommen, ob eine Sanierung mit oder ohne Zuschuss überhaupt noch möglich ist.

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