…Dazu finden wir auch im neuen Tübinger Klimakonzept viel zu wenig. Tübingen und unsere Stadtwerke haben keine ernsthaft engagierte Glasfaserstrategie und sie fassen auch für die Zukunft erkennbar keinen mutigeren Ansatz ins Auge. Dabei könnte diese Technik viel mehr Autofahrten durch Berufspendler und damit Umweltbelastung überflüssig machen als jede Innenstadtstrecke der Regionalstadtbahn es jemals leisten wird. Wohnen und Arbeiten kommen für ganz viele Tätigkeiten immer mehr zusammen, ihr Zusammenwachsen wurde durch die digitale Techniken möglich und jetzt während Corona haben wir das sogar plötzlich “massengetestet und für oft gut befunden”. Zur Firma fährt man nur noch gelegentlich und nicht mehr täglich. Ein guter Trend wurde da losgetreten und er wird sich fortsetzen.

Aber dafür braucht man Glasfaser, denn mit den bisherigen Kupfer- und Koaxial-Technologien sind die bei der Arbeit erforderlichen upload Geschwindigkeiten einfach nicht erreichbar, was hochfließt ist allenfalls ein ganz schlechter Witz. Die alten Techniken bekommen auch durch “Aufmotzen” per Vectoring keine Chance mehr. In Tübingen glauben viele, gerade bei AL Grünen hört man es oft, das liesse sich auch mit 5G und WLAN-Netzen schaffen. Diesen Irrglauben haben wir hier schon oft “entlarvt”.

Die “virtuelle Daten-Straßenbahn” durch flächendeckende Glasfaserverkabelung bis an die Häuser würde nur einen winzigen Bruchteil der € 232 Mio. Baukosten für die Innenstadtstrecke vom Bahnhof durch die Stadt zu Kliniken und WHO erfordern.

Wir möchten im fertigen Tübinger Klimakonzept eine ambitionierte Glasfaserstrategie finden und werden dafür dann auf einen 5-Jahres Plan und auf die Bereitstellung von Investitionsmitteln drängen. Bisher sind in der Stadtwerke-Strategie nur äußerst magere Investitionskosten für diese Sparte vorgesehen. Eine vorsichtige Öffnung für das Thema, die inzwischen dort eingetreten ist, möchten wir aber ausdrücklich begrüßen. Es ist an der Stadt, aus eigenen oder anderen Töpfen Mittel zu finden und bereitzustellen, damit es bei der Glasfaserverkabelung massiv vorangeht. Mit Tippelschritten holen wir nicht auf und wir sind als Bundesrepublik weltweit so restlos abgeschlagen, dass man schreien möchte (siehe Grafik in der ersten Kommentaranmerkung unten). Und dann ist Baden-Württemberg nochmal in dieser grottenschlechten Bundesrepublik allenfalls mittelmäßig bis schlecht.
Tübingen – Cyber Valley – High Tech Zukunft: Das ist alles Unsinn, wenn wir nicht schnell aufwachen und eine “Daten-Wasserleitung ” durch die Stadt verlegen.. Glasfaser ist heute schon wie “fließend Kalt und Warmwasser”: Ein Haus oder eine Stadt “mit Wasser aus dem Brunnen und aus Krügen” fällt aus der Zeit!

Hoffentlich unterstützen uns die anderen Fraktionen jetzt endlich auf diesem Feld. Im letzten Wahlkampf gelobten alle plötzlich hoch und heilig den digitalen Wandel zu forcieren. Seit die Wahlplakate des Kommunalwahlkampfes abgehängt sind, wurde es aber wieder seltsam still bei dem Thema.

https://www.augsburger-allgemeine.de/politik/Warum-Deutschland-beim-schnellen-Internet-hinterher-hinkt-id57776441.html?fbclid=IwAR3lR9vnDF1FTkTMrvytjUEx-j0cMeB65sPL2DmkUCB10fNETUl6CUsGWMk

https://www.augsburger-allgemeine.de/…/Warum-Deutschland-be…

Die Corona-Krise hat die Schwächen der Digitalisierung und die Bedeutung der Internet-Versorgung offen gelegt. Beim Glasfaserausbau ist die Bundesrepublik ein Entwicklungsland in Europa.

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