Wir beobachteten gestern während der 5 1/2 Stunden Gemeinderats-Ausschusssitzungen zwischen 17 und 22.30 Uhr aus dem Rathaus das fröhliche Treiben auf dem Markt.

Wunderbar für die Geschäfte, die Wirte, die Menschen, was wir da unten sahen und was an Lachen und Musik heraufklang und unsere spröden Themen untermalte. Aber das Gedränge wurde irgendwann einfach zu viel. Und in entspannter Laune verloren sich allle guten Corona-Regeln im Gedränge da unten völlig.

Wir möchten eine Rückkehr zur Normalität, aber am Anfang -und genau genau da stehen wir erst- einer Pandemie mit für einige Menschen tödlichen Folgen, müssen wir auch diese Entspannung der Restriktionen kontrolliert gestalten. Gestern entglitt das. Kann passieren, so sind wir Menschen, sollte sich aber möglichst nicht wiederholen.

Wir sollten weiter den Sommer und unsere Mitmenschen genießen, aber bitte mit Abstand. Sonst rächt es sich so grausam, wie es gerade in den USA zu beobachten ist. Da schwappen schon wieder die Intensivstationen über ihre Kapazitätsgrenzen in Regionen, die die Restriktionen zu fahrlässig schnell lockerten. Nehmen wir uns da bitte kein Beispiel an Leichtsinn.

Die für unsere Stadt zuständige Bürgermeisterin, Frau Dr. Harsch, warnte heute zu Recht eindringlich vor dem unüberlegtem und zu weitgehenden “Loslassen” gestern. Wir geben ihr absolut Recht. Es könne uns in den harten Lock-down zurückwerfen!

Genießen und beleben wir den nächsten Donnerstag wieder, aber mit etwas mehr Abstand und mit mehr Bewusstsein, dass das Virus weiterhin da ist und nichts von seiner Gefährlichkeit verloren hat. Es werden so 90% von uns sein, die immer noch völlig schutzlos dagegen herumlaufen. Antikörper hat von uns 90% noch niemand gegen diesen neuen Virus.

Hier der Text der städtischen Pressemitteilung:

Abstand halten beim Tübinger Feierabend und an schönen Sommertagen in der Stadt

Das schöne Wetter hat am gestrigen Donnerstag, 25. Juni, wieder viele Besucherinnen und Besu- cher zum zweiten Tübinger Feierabend in die Innenstadt gelockt. „Wir freuen uns sehr, dass die Stadt nach den langen Wochen des Corona-Lockdowns wieder so lebendig war“, sagt Bürgermeiste- rin Dr. Daniela Harsch. Gleichzeitig bittet sie aber darum, auch weiterhin die Abstandsregeln im öffentlichen Raum einzuhalten und größere Menschenansammlungen zu vermeiden. Diese hatten sich vor allem dort gebildet, wo es Live-Musik gab.

Die Task Force Handel/Gastro, die den Tübinger Feierabend organisiert, unterstützt den Appell der Stadtverwaltung. „Wir sind in enger Abstimmung mit den Betrieben in und außerhalb der Altstadt. Mit ihnen haben wir nach dem erfolgreichen Auftakt sowohl über das Lärmkonzept gesprochen als auch überlegt, wie wir die Veranstaltungen entzerren können, um größere Ansammlungen zu vermeiden“, sagt Stephan Braun, Vorstandsmitglied des Handel- und Gewerbevereins (HGV). „Hier wird es in den nächsten Tagen weitere Gespräche mit den Anbietern geben, und auch über die an- gebotenen Programmpunkte werden wir nochmal sprechen“, sagt Thorsten Flink von der Wirt- schaftsförderungsgesellschaft (WIT).

Um die Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern, ist jeder Einzelne gefordert, auf die geltenden Abstands- und Hygieneregeln zu achten. „Wir werden unsere Gastro-Betriebe bitten, zusätzlich darauf zu achten und ihre Gäste darauf anzusprechen, wenn es eng wird“, sagt Alexander Stagl, Vorsitzender der Vereinigung Tübinger Gastlichkeit (TüGast). Das gilt nicht nur für den Tübinger Feierabend, sondern auch im Hinblick auf das bevorstehende Wochenende und die erwarteten lauen Sommerabende, die die Menschen ins Freie und in die Stadt locken.

Die aktuelle Corona-Verordnung der Landesregierung schreibt vor, dass bis zum 30. Juni im öffentli- chen Raum nur Menschen aus zwei verschiedenen Haushalten oder bis zu zehn Personen in einer Gruppe zusammenkommen dürfen. Ab dem 1. Juli erhöht sich die Personenzahl auf 20. Weiterhin gilt, dass zu allen anderen Personen immer ein Mindestabstand von 1,5 Metern eingehalten werden muss.

www.tuebingen.de/corona

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