Gebhart Höritzer im Tagblatt v. 25.08.2020

Corona wird uns noch längere Zeit im Griff haben, aber der Haushalt 2021 wirft seine Schatten schon voraus. Wenn wir die Aufgaben der Zukunft betrachten, wird uns erst recht bewusst, welche Verantwortung auf uns Kreisräte*innen und der Verwaltung zu kommt. Die Zeit von ideologische Ansichten, Ausgaben die man verschieben kann, verteilen von Gaben und Geschenke, sowie anderes, sollte vorbei sein. Jetzt brauchen wir Sachlichkeit, Weitblick und das Fingerspitzengefühl für die Situation. Im Jahr 2020 werden wir wahrscheinlich wohl noch mit einem blauen Auge davonkommen. Doch schon im nächsten Haushalt wird sich uns die Frage stellen: „was können wir uns, was dürfen wir uns und was wollen wir uns noch leisten“? Alle die vor uns liegenden Aufgaben, wie z.B.: das Soziale (wo wir sehr stark rechtlich gebunden sind), unsere Schulen, der ÖPNV, der Straßen-, Brücken- und Fahrradwegebau, unser Müll, der Klimaschutz u.v.m. muss in den nächsten Jahren auf den Prüfstand und nach den wahren Prioritäten, der Finanzierbarkeit und der Notwendigkeit beraten und entschieden werden. Keine leichten Aufgaben, aber wir sind es den Bürger*innen in unserem Kreis schuldig und wir werden auch danach gemessen. Auch wenn wir Kreisräte*innen den Landkreis im Fokus haben müssen, dürfen wir nicht ganz außer Acht lassen, wie sich der Landkreis finanziert. Hier ist die Kreisumlage ein wesentlicher Anteil und die wird von den Städten und Gemeinden erwirtschaftet. Gerade in der jetzigen Zeit von Corona, wurden viele Milliarden (oder Billionen?) in die Wirtschaft, in das Gesundheitswesen, in die Kommunen und vielen anderen Bereichen gepumpt um Deutschland zu stabilisieren. Das ist richtig so, aber es kommt die Zeit in der wir diese Gelder wieder erwirtschaften und die Schulden tilgen müssen. Um aber die Städte und Gemeinden in unserem Landkreis nicht zu überfordern, müssen wir bei der Festlegung der Kreisumlage und hier gerade die absolute Summe, die Situation der Städte und Gemeinden im Hinterkopf behalten. Denn auch die müssen die Möglichkeit haben um ihre Aufgaben erfüllen zu können. Die Stärke des Kreises liegt in der Stärke seiner Städte und Gemeinden. Lasst uns für die nächsten, gewiss schwierigen Haushalte, das Richtige, das Mögliche und das Erreichbare in den Fokus rücken und nicht das was uns eventuell trennt.

Gebhart Höritzer

Kreisrat