Leserbrief zum Tagblatt-Artikel „Auf der Jagd nach Fahrradfallen“ 

12. April 2019 
Der Artikel „Auf der Jagd nach Fahrradfallen“ ist eigentlich nur ein weiteres Beispiel dafür, dass Tübingen sich als fahrradfreundliche Stadt noch keinesfalls rühmen darf. Aller Bekundungen und Lobpreisungen seitens der Verwaltung und auch einem Teil des Gemeinderats zum Trotz verdeutlicht dies insbesondere das mäßige Ergebnis beim ADFC Test bei den sicherheitsrelevanten Bewertungspunkten. Tübingen ist noch meilenweit vom fahrradfreundlichen Kopenhagen  mit seinen Umsetzungen entfernt. Auf dem Wahlpodium des Stadtseniorenrats am 09.04. wurde ganz besonders zum Thema Mobilität der weiterhin vernachlässigte Ausbau des Radwegenetzes als wichtiger Forderungskatalog der Senioren an den Gemeinderat angesprochen.

Man darf nicht nur Großprojekte,  wie den geförderten Brückenneubau  für Rad- und Fußgänger,  im Auge haben, sondern muss auch den Ausbau der Radwege gezielt nach Unfallschwerpunkten und Gefahrenstellen angehen. Ein Antrag der Tübinger Liste vom 06.09.2016 zu diesem Thema fand keine Unterstützung im Gemeinderat und wurde auch bis heute nicht  umfassend seitens der Verwaltung beantwortet. Lediglich in einem Zwischenbescheid wurde die Bearbeitung bis 2021 in Aussicht gestellt.

Man kann nur hoffen, dass im nächsten Gemeinderat mit neuen Mehrheiten ein wirklicher Schub für die Radwege-Ertüchtigung nach Prioritäten erfolgt. Dies hoffentlich  auch mit  der löblichen Initiative „Erkundung der Gefahren und Problemstellen für ein Radwegekonzept“ mittels eines  Wettbewerbs. 

Gottfried Esslinger, Tübingen 


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