Die Idee der Tiny Houses ist nicht ganz neu. Der Baubürgermeister und viele Fraktionen forderten sie, liebäugelten mit ihnen seit langem.
Bisher gab es (wie könnte das in Deutschland anders sein) viele kleine Stolpersteine administrativer und rechtlicher Art. So kam diese Idee -trotz so vieler Mütter und Väter und trotz ständiger Erwähnung- bisher in Tübingen nicht so recht vom Fleck.
Jetzt scheint die Idee der Tiny-Houses auch beim Oberbürgermeister Gefallen gefunden zu haben. Er will jetzt geeignete Flächen u.a. dadurch schaffen, dass er Eigentümer von Grundstücken, denen ein Baugebot angedroht wurde, verspricht, sie aus der Verpflichtung zu entlassen, wenn sie die Grundstücke auf mindestens 15 Jahre an Tiny House Besitzer verpachten.
Stellen wir jetzt nicht die schwierigen juristischen Fragen, ob solch ein Tiny House ein Fahrzeug, eine Ladung oder ein mit dem Grundstück verbundenes Gebäude ist (und dann doch automatisch, was unbeabsichtigt und hinderlich wäre, ins Eigentum des Grundstückeigners übergeht). Das muss alles geklärt und dann wahrscheinlich sehr mutig unbürokratisch geregelt werden. Auch, wie das mit der Genehmigung vor sich gehen soll, solch ein Gebäude aufzustellen.
Wenn diese Idee also mehr als eine nette Nachricht im Sommerloch sein soll und eine Tübinger Realität werden will, dann muss jetzt viel wirkliche Arbeit hereingesteckt werden: Die Stadt sollte neben den genannten “Baugebotsfällen” auch mal die Randstreifen und unbebauten Zwickel ihrer eigenen Grundstücke anschauen, was man dort Interessierten an Flächen anbieten kann. Wir schätzen das Potential als recht groß ein. Beim Queck-Areal war das bereits einmal sehr konkret angedacht worden.
Kann man zudem auch auf sonstigen Privatgrundstücken u.U. gewisse Überschreitungen von Baugrenzen erlauben? Wieso nicht?
Mit einem sauber erarbeiteten Paket an Regelungen (“so geht Tinyy House rechtlich und wirtschaftlich in Tübingen) und mit dem vorstehend beschriebenen Angebot an zusätzlichen Flächen, würde das private Engagement sehr schnell auf der Matte stehen und viele Tiny Houses könnten entstehen.