Machen Sie auch mit beim Fahrradtest des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs ADFC!
Deutscher Fahrradpreis 2015:
Boris Palmer ist die fahrradfreundlichste Persönlichkeit 2015. …Palmer verzichtet auf einen Dienstwagen und fährt, wenn möglich, mit einem S-Pedelec zu seinen Terminen, auch im Anzug. „Beruflich habe ich keine ganz so gute Bilanz. Privat versuche ich in allen Bereichen aktiv Treibhausgase zu vermeiden und verzichte auf’s Auto wo es geht“, sagt er selbstkritisch. „Den Radverkehr zu fördern ist für mich selbstverständlich. Dafür mit dem Deutschen Fahrradpreis ausgezeichnet zu werden ist etwas ganz Besonderes.“
Palmer nahm den Preis am 18. Mai 2015 auf dem Nationalen Radverkehrskongress in Potsdam entgegen.
…und das wars???
Nein, das kann es nicht sein. Wir wünschten, Tübingen wäre weiter. Deshalb hat die Tübinger Liste einen Antrag im Gemeinderat gestellt.
Machen Sie auch mit beim Fahrradtest des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs ADFC!
Der ADFC-Fahrradklima-Test ist die größte Befragung zum Radfahrklima weltweit und findet im Herbst 2016 zum siebten Mal statt. Aber leider haben beim letzten Mal nur beschämend wenige Tübinger mitgemacht. Dabei radeln wir doch so gern. Das hat gerade im Juli das Stadtradeln bewiesen, mit 1.214 Radlerinnen und Radlern in 63 Teams.
Hier einige der gravierendsten Schwachstellen:
- Die gemeinsame Gehwegnutzung von der LTT-Unterführung (Reutlinger Strasse) bis zur Wöhrdstrasse ist völlig unzulänglich gekennzeichnet und führt zu Dauerstreit zwischen Fussgängern und Radfahrern
- In der Wilhelmstrasse fehlt ab Schimpfeck bis zum Clubhaus ein Radstreifen; die enge Fahrbahn vom Eckhaus Doblerstrasse bis Buchhandlung Osiander ist eine Gefahrenquelle für Radfahrer
- Die Einmündung der Fussgängertreppe auf halber Strecke der Steinlachunterführung ist höchst gefährlich, da ausgerechnet hier die Radfahrer auf abschüssiger Fahrbahn aus beiden Richtungen das höchste Tempo erreichen. Kollisionsgefahr!
- Rund um den Bahnhof ein Fahrradchaos! Eine Fahrradgarage ist überfällig
- Wo haben Sie Ihr Fahrrad abgestellt, wenn Sie auf dem Wochen- oder Jakobusmarkt eingekauft haben? Fahrradstellplätze = Fehlanzeige
- Gepäckradler im Sommer – ratlos in Tübingen! Wir schlagen vor, dass unter Regie des Bürger- und Verkehrsvereins im nahe liegenden Neckar-Parkhaus eine Boxenanlage geführt wird
- Führung des Neckartal-Radwegs im Bereich Hermann-Kurz-Strasse – Werkstrasse – Tennishalle: verbesserungswürdig
- Kontrollen und Sanktionen gegenüber Rowdy-Radlern und unbeleuchteten Radfahrern? Gefühlt mindestens 10 mal seltener als Knöllchen für falsch parkende Autofahrer.
Die Liste ließe sich fortsetzen. Was fällt Ihnen auf?
Das Thema Radverkehr streifen wir auch in unserem Programm. Lesen Sie das Kapitel “Mobilität im Hügeligen”.
Die Verwaltung und der Gemeinderat könnte, um erst einmal eine Vision zu entwickeln, eine kleine Delegation nach Amsterdam schicken. Dann könnten die Herrschaften einmal wahrnehmen, wie himmelweit Tübingen von einer fahradfreundlichen Stadt entfernt ist.
An jedem Stadtteilbahnhof gibt es hervorragende Fahrad-Unterbringungsmöglichkeiten.
In Tübingen sind sie überall noch verschlechter worden, denn zwischen den vor einigen Jahren angebrachten “Zäunen” kann man entweder an jeder Seite ein Fahrrad anlehnen; dann stehen die beiden Räder sehr weit entfernt: Platzverschwendung! Sobald man ein weiteres Rad dazwischen zu schieben versucht, verheddert man sich mit Bremsleitungen etc. Es handelt sich um einen echten Schildbürgerstreich.
Am westlichen Ende des Botanischen Gartens beim Einbiegen des Weges auf den Stadtgraben ist es für entgegenkommende Fahrradfahrer und Fußgänger höchst gefährlich; wenn man die Ecke schon kennt, kriegt man beim entgegenkommenden Verkehr wenigstens keinen mordsmäßigen Schrecken mehr…
Von Knöllchen für Fahrradfahrer halte ich übrigens gar nichts: das verbessert gar nichts, sondern macht höchstens aggressiver.
Es gäbe also noch viel zu tun! Bitte etwas mehr Phantasie und bitte nicht noch Polizei, Knöllchen und blödsinnige Vrschriften (Z.B. das Fahrverbot für Fahrräder auf der Brücke am Wehr. Man sieht schon viele Meter vorher, ob ein Fußgänger auf der Brücke ist und kann dann immer noch absteigen. So etwas lässt sich in Bürokratensprache schlecht ausdrücken. Daher kommen völlig unsinnige unflexible Anordnungen zustande…
Mit freundlichen Grüßen
U. Dahmen