7. . BILDUNG, KULTUR UND SPORT

7.1 Kindertagesbetreuung

Fachkräftemangel angehen
Die Kinderbetreuung ist uns sehr wichtig. 43 städtische Kinderhäuser, 52 Einrichtungen in freier Trägerschaft und der Tageselternverein kümmern sich in Tübingen um unsere Jüngsten.

Die größte Herausforderung ist die Rekrutierung von genügend Fachkräften. Alle Fraktionen unterstützen verschiedene Wege, um dies zu erreichen: Anwerbung von Nachwuchskräften, Schaffung sogenannter PIA-Stellen und Angebot einer praxisorientierten dualen Ausbildung. Mit der von uns unterstützten Absenkung der Parkgebühren für Beschäftigte, die mit dem Auto zum Arbeitsplatz kommen müssen, haben wir eine wichtige Rahmenbedingung verbessert.

Für Kinder und Eltern ist es durch den Fachkräftemangel zu einer starken Einschränkung der Betreuungszeiten gekommen, das bewährte Betreuungskonzept musste verändert werden. Dadurch konnte zwar eine gewisse Verlässlichkeit erreicht werden, die aber nicht für alle Eltern und vor allem nicht für (voll)berufstätige Alleinerziehende ausreichend ist. Interfraktionell wurde gemeinsam mit der Stadtverwaltung der „Runde Tisch Kita“ gegründet. Die Teilnehmer haben Vorschläge für Lösungen und eine mögliche Zukunftsstrategie zur Gewinnung und Bindung von Fachkräften und zur Sicherung von Qualität entwickelt. In Weilheim zum Beispiel werden die Schulkindbetreuung und der Kindergarten kooperieren und eine gemeinsame Nachmittagsbetreuung anbieten.

Die Kandidaten der Tübinger Liste wissen als Eltern und Großeltern um die Bedeutung guter Kitas und Kindergärten. Wir werden alle Entscheidungen unterstützen, die zu möglichst vielen Kinderbetreuungsplätzen und ausreichenden sowie verlässlichen Betreuungszeiten führen.

7.2 Schulen

In die Schulen investieren
Die Tübinger Kinder können an 21 Grundschulstandorten ihren Bildungsweg beginnen. Wohnortnah und mit sicheren Schulwegen gelingt ein guter Start. Erhebliche Finanzmittel flossen in die Sanierung und Erweiterung von Schulen sowie in die Umbauten für Ganztagsbetreuung. Einige große Sanierungen sind noch auf dem Weg. In den Teilorten Hirschau und Pfrondorf besteht Nachholbedarf. Große Neubauprojekte stehen für die Köstlinschule und die
Grundschule Winkelwiese an.

Auch im Bereich der weiterführenden Schulen stehen mit der Umsetzung des Schulzentrums Süd, der Anpassung des Raumbedarfs bei steigenden Schülerzahlen im Gymnasium und im Zuge der Fortschreibung des Digitalisierungsprozesses erhebliche Investitionen an, die wir unterstützen.

Ganztagsbetreuung gestalten
Die Ganztagsbetreuung an den Grundschulen bietet eine gute Grundlage für die jeweilige Lebenssituation. Eltern wird ein wählbares Ganztagsschulkonzept mit rhythmisiertem Tagesablauf angeboten. Dadurch ist es möglich, eine Bildungsgerechtigkeit für Alle zu erreichen. Durch den verpflichtenden Ganztag haben Vereine zunehmend Probleme, ausreichend Nachwuchs zu finden. Vereinen, die ein Angebot im Ganztag machen wollen, muss das ohne bürokratische Hürden möglich sein. Dafür setzen wir uns ein.

Schulsozialarbeit fördern
Eine umfassende Schulsozialarbeit wird auch mit Blick auf die Ganztagsschule immer wichtiger, nicht nur in den Grundschulen, sondern in allen Schularten. Wir unterstützen weiterhin die flächendeckende Etablierung der Schulsozialarbeit.

7.3 Bildung außerhalb von Schulen

Tübingen steht in diesem Bereich ziemlich gut da. Wir schätzen das breite Angebot an Weiterbildungsmöglichkeiten durch Tübinger Bildungseinrichtungen wie der Volkshochschule, der Familien-Bildungsstätte, dem Deutsch-Amerikanischen Institut, dem Institut Francais, der Universität mit dem Studium Generale und der Kinder-Uni sowie die Zusammenarbeit verschiedener Anbieter im Tübinger Bildungsnetzwerk TÜBI und KUBIT „kultur.bildung.tübingen“. Dafür muss die Finanzierung langfristig gesichert sein.

7.4 Kultur

Kulturelle Bildung stärken
Tübingens Kultur ist vielfältig und lebendig. Kulturelle Bildung ist ein Querschnittsthema. Die zahlreichen Angebote verschiedenster Akteure könnten noch besser vernetzt werden, um sichtbarer zu machen, was alles angeboten wird. Hier sind vor allem auch die zahlreichen musiktreibenden Vereine zu nennen, welche einen wichtigen Beitrag zur kulturellen Bildung in der Stadt leisten. Das städtische Kulturkonzept gilt es ständig zu überprüfen und zukunftsfest zu machen. Uns liegt es am Herzen, das kulturelle Angebot niederschwellig zugänglich zu machen und neue Formate zu entwickeln und zu etablieren.

Kunst im öffentlichen Raum ist selten in Tübingen. Viele kleinere und weniger solvente Gemeinden leisten sich kulturelle Highlights an öffentlichen Orten. Das Kulturamt benötigt unsere Unterstützung. Wir wünschen Tübingen endlich Mut – und Geld –, um neue Akzente zu setzen.

Zukunftsprojekt Konzertsaal
Sowohl das Bachfest 2018 als auch das Musikfest „Komponistinnen“ 2023 waren sehr erfolgreich und haben Tübingen als attraktiven und innovativen Kulturstandort im Bereich Musik herausgestellt. Während der Festivals wurde die schwierige Raumsituation für Konzerte in unserer Stadt deutlich. Die branchenüblichen Anforderungen hinsichtlich Bühnengröße, Sitzplatzanzahl, technischer Ausstattung, Barrierefreiheit und Erreichbarkeit konnten nicht erfüllt werden. Die Tübinger Liste unterstützt deshalb nach wie vor die Idee eines Konzertsaals.

Ein sehr großes Potenzial für den Kulturbereich generell sehen wir im Schlachthof-Areal. Die Lage zwischen Österberg und Universität, das Flair des historischen Denkmals und die Erreichbarkeit mit allen Verkehrsmitteln drängen geradezu auf eine kulturelle Nutzung. Man kann sich einen Konzertsaal auch dort vorstellen. Wie wäre es, in Pausen bzw. vor oder nach Veranstaltungen in der Natur am Österberg zu „lustwandeln“?

7.5 Sport

Im Zuge der von uns schon vor Jahren vorgeschlagenen Drei-Bäder-Strategie (neues Südbad, saniertes Hallenbad Nord plus Freibad im Sommer) hat der Gemeinderat im Oktober 2023 die Stadtwerke beauftragt, einen Wettbewerb zur Findung der Planungsbüros für den Bau des Hallenbads Süd durchzuführen. Das Bad mit 50-Meter-Becken, Lehrschwimmbecken und Kinderplanschbereich wird den Schulen, Schwimmvereinen und Freizeitbadegästen allerdings frühestens in fünf Jahren zur Verfügung stehen.

Nachdem endlich im Norden Tübingens die schon lange beschlossene und von uns mitgeforderte „Kalthalle“ gebaut wird, kann man angesichts der geplanten Umsetzung des Schulzentrums Süd auch dort mittelfristig mit einem Hallenbau rechnen.

Weiterhin besteht im gesamten Stadtgebiet ein Bedarf an Sport- und Freizeitflächen, zum Beispiel könnten auf dem Teerplatz in der Jahnallee oder in der Weststadt Kleinspiel- oder Beachvolleyballfelder geschaffen werden. Wir werden unsere Vorschläge zu diesem Bereich einbringen.

Wahlprogramm 2024

Das komplette Wahlprogramm der Tübinger Liste hier zum Download als PDF