Ein großes Lob an den Investor, der den Mut zu einem innovativen Projekt hat und bereit ist, eine Reihe der Stadt wichtiger Auflagen im städtebaulichen Vertrag zu akzeptieren. Das entspricht nicht dem klassischen Bild eines Immobilienhais. An die Firma Curevac als Mieter: sie bindet sich auf 15 Jahre, und dies sicherlich nicht zum Schnäppchenpreis. Und natürlich an unsere Verwaltung, die dieses Vorhaben mit auf den Weg gebracht hat und begleiten wird.
Wir sehen bei diesem Projekt folgende Vorteile:
1. Arbeiten und Wohnen rücken zusammen.
120 bis 200 Arbeitsplätze entstehen in unmittelbarer Nähe zum Wohnquartier Alte Weberei, Alt-Lustnau und zum neuen Queck-Areal. In dieser ansprechenden Wohnumgebung müssten locker mindestens die Hälfte der neuen Curevac-Mitarbeiter/-innen fußläufig unterkommen. Kurze Wege, weniger Verkehr.
2. Es wird kein Quadratmeter Neuland oder gar Ackerfläche im Außenbereich verbraucht, sondern eine Brache zeitgemäß umgewandelt. Das ist ein gutes Signal gegen Flächenfrass!
3. Ein bedeutendes Tübinger Industriedenkmal wird wiederhergestellt, mit Leben erfüllt und modern genutzt. Zur Erinnerung: Die Frottierweberei Egeria war bis in die 80-er Jahre des letzten Jahrhunderts Tübingens größter gewerblicher Arbeitgeber mit rund 1200 Arbeitsplätzen.
4. Trotz der flächenmäßigen Verringerung des Wohnraums gegenüber der ersten Planung sind 770 qm mit Sozialbindung in den drei Wohnhäusern des Areals festgeschrieben, d.h. mehr als 50%. Die Bindefrist läuft 30 Jahre.
5. Schließlich gibt es ein vorbildliches Mobilitätskonzept: TüBus-Haltestelle vor der Haustür, Regionalbahnhalt Au Ost in Reichweite, E-Ladestationen für Pedelecs und E-Autos, solide Parkmöglichkeiten für 60 Fahrräder und Duschen, Toiletten, Umkleiden und Schließfächer für Radfahrende, die von weiter herkommen.
So hat es übrigens die Tübinger Liste kürzlich in einem Antrag zum neuen Radverkehrskonzept 2030 beantragt. Curevac wird zum Vorreiter, und dies ganz ohne Zuschüsse und Förderprogramme.
Fazit: Biotech statt Waschlappen. Das hat Zukunft! Dazu sagen wir gerne JA.“
Foto@tagblatt