Wer in den Baugebieten der Teilorte sein Grundstück an die Stadt verkauft hat, kann es, erschlossen, wieder zurück kaufen. Aber er muss innerhalb von vier Jahren darauf bauen und mindestens zehn Jahre lang in diesem Haus wohnen. Das gefällt nicht allen.
Nun zeichnet sich, angesichts der großen Miet-Wohnungsnot in der Region, eine neue Regelung ab:
Nun erlaubt die Verwaltung den Rückkäufern auch, das Grundstück zu bebauen und es zu vermieten – allerdings muss es sich dann um geförderten sozialen Wohnungsbau handeln. Der scheibt vor, dass eine Wohnung 25 Jahre lang mit einem Abschlag von 33 Prozent vermietet werden muss. Auch die Wohnungsgrößen sind vorgeschrieben.
Der Ortschaftsrat Hagelloch, sagt Ortsvorsteher Martin Lack, sehe nicht ein, dass man in den sozialen Wohnungsbau einsteigen müsse. Er wolle eine Mietdauer von zehn Jahren mit einem Abschlag von 10 Prozent auf die ortsübliche Miete.

In allen Teilorten außer in Bebenhausen entstehen in den kommenden Jahren Neubaugebiete. Um sie realisieren zu können, will die Stadt alle Grundstücke auf den jeweiligen Flächen kaufen. Das klappt in manchen Teilorten ganz gut – in Bühl, Pfrondorf und Hirschau gehören inzwischen alle Grundstücke der Stadt. In Hagelloch muss mit zwei Eigentümern noch einmal verhandelt werden, in Kilchberg weigert sich eine Erbengemeinschaft bisher zu verkaufen, und in Unterjesingen fehlen bisher die Zustimmungen von zwei Eigentümern und vom Land, das dort ebenfalls ein Grundstück besitzt. Gerhard Neth, alter und neuer Ortsvorsteher aus Bühl drängt. Denn die Anfragen von Bauwilligen und Wohnungssuchenden stapeln sich.
Baubürgermeister Cord Soehlke will ebenfalls eine Entscheidung noch vor der Sommerpause. Was er nicht will, ist eine Sonderregelung für Hagelloch. Darüber sollen die Fraktionen nun noch einmal beraten. Wie man in Hagelloch verfährt, soll der Gemeinderat am 23. Juli entscheiden.

Der Deutsche Mieterbund klagt, es werde nach wie vor zu wenig und zu teuer gebaut. 2018 seien 285.914 Wohnungen gebaut worden, davon nur 69.435 klassische Mietwohnungen und 64.649 teure Eigentumswohnungen. Das sei nichts als ein Tropfen auf den heißen Stein!