Leserbrief von Gebhart Höritzer.

Ein weiterer Schritt im Klimaschutzprogramm wurde getan. Die Verwaltung der Stadt Tübingen hat die Anträge der einzelnen Fraktionen des Gemeinderates in einer Synopse zusammengefasst und dazu Stellung genommen. Die meisten Anträge will die Stadtverwaltung nicht in das Klimaschutzprogramm übernehmen. Anschließend hatten die Fraktionen die Möglichkeit Stellung zu den Anträgen zu nehmen. Und wer hier genau zugehört hat musste feststellen, dass alle Fraktionen das Ziel „in der Stadt Tübingen klimaneutral bis 2030“ weder aufgegeben haben, noch sich aus dem Ziel ausklinken wollen. Nur der Weg und die Maßnahmen dorthin sind unterschiedlich. Ja das ist nicht unüblich in einer Demokratie und auch so gewollt. Ich kann nur nicht verstehen warum andere Meinungen so verwerflich sind, dass jetzt einzelne Fraktionen an den Pranger gestellt werden und ihnen unterstellt wird das Klimaschutzprogramm nicht zu unterstützen und es zu verzögern. Gerade das Gegenteil ist der Fall. Warum sollte man ein schon einigermaßen gutes Programm nicht noch besser machen und dafür sorgen, dass es machbar, umsetzbar, finanzierbar und sozial ausgestaltet wird. Nicht der Wunsch und ein Zwang wird zum Ziel führen, sondern man muss dafür sorgen, dass andere Wege und Maßnahmen ernst genommen werden. Die Fraktionen haben sehr viel Zeit in die Recherche, in Gespräche mit Experten und der Ausarbeitung von Lösungen gesteckt damit es zu einem Klimaschutzprogramm kommt, das von vielen mitgetragen wird. Daher muss die Achtung und Anerkennung solcher Leistungen in einer Demokratie üblich sein und darf nicht durch Aburteilung, Geringschätzung und Überheblichkeit diskreditiert werden. Man muss die unterschiedlichen Meinungen der Menschen in unserer Stadt akzeptieren, sich damit auseinandersetzen und dann die besten Lösungen herausfinden und umsetzen. Nur wenn wir es schaffen den größten Teil der Menschen in unserer Stadt mit zu nehmen, ihnen zeigen, dass jeder/jede, auch mit seiner gegenteiligen Meinung, ein Rad in dem Getriebe ist bzw. sein kann, werden wir das Ziel erreichen. Ich bin der Meinung, dass wir in 2030 schon sehr weit sein werden aber das Ziel noch nicht erreicht haben. Nur gemeinsam ist der Schlüssel des Erfolgs.

Gebhart Höritzer

Stadtrat Tübinger Liste